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Bargeld weg- Kontrolle pur! Teil 2

Im letzten Beitrag haben wir uns Gedanken zum Thema Bargeldverbot gemacht und bereits einen Grund herausgearbeitet, warum dieses Verbot für den Staat interessant ist: Kontrolle der Zahlungsströme und somit der Weg zum gläsernen Bürger.[i]
Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger, der ehemalige Chefökonom des Internationaler Währungsfonds (IWF) Kenneth Rogoff und andere fordern ein Bargeldverbot, zumindest jedoch eine radikale Einschränkung des Bargeldverkehrs.
Bargeld, das einzige gesetzliche Zahlungsmittel, soll verboten werden. Welche weiteren Absichten stecken wohl dahinter?

Schauen wir uns zunächst einmal die offiziellen Begründungen für das Bargeldverbot an. Schäuble spricht hauptsächlich über den Kampf gegen Terrorfinanzierung[ii] (momentan eine beliebte Begründung).
Dazu gäbe es im Grunde nicht viel zu sagen, denn es sollte sich inzwischen bei den meisten Bürgern herumgesprochen haben, dass auch Terroristen die Offshore-Kontensysteme und Briefkastensysteme, die offiziell auch von Steuerberatern und Spezialanwälten beworben werden, ganz legal nutzen. Und wer würde denn allen Ernstes glauben, dass echte Terroristen sich von Terroranschlägen in Deutschland abhalten ließen, wenn die Bargeldobergrenze möglicherweise ab September 2017 auf 4.999,99 Euro gesenkt wird?
Ein Gespräch zwischen zwei Terroristen würde wohl kaum so ablaufen:
„Hey, wir müssen die Sache in Deutschland nochmals überdenken. Ich kann dir die 100.000 Euro für den Anschlag nicht auf einmal auf die Hand geben, weil die Deutschen das nur noch bis 5.000 Euro erlauben. Ich gebe dir jetzt 4.999,99 Euro, den Rest muss ich dir auf dein Konto überweisen oder ich zahle dir die ganze Summe auf 21 mal aus…“
Das klingt natürlich absolut lächerlich – und ist es auch!


Genauso lächerlich ist das immer wiederkehrende Argument der Geldwäsche-Bekämpfung.
Zwei Dinge dazu: Zum einen wurde vor einigen Jahren eine Verordnung erlassen, dass Handwerksrechnungen nur noch steuerlich absetzbar sind, wenn sie UNBAR beglichen werden. BAR-Bezahlung von Handwerksrechnungen führt dazu, dass diese Rechnungen steuerlich NICHT abzusetzen sind.
Zum anderen wurde festgestellt, dass der Anteil der Geschäfte, die am Fiskus vorbeigehen, in Deutschland insgesamt bei rund zwölf Prozent liegt, der Anteil in Italien und Griechenland bei mehr als dem Doppelten!! Das heißt: In Italien und auch in Griechenland GIBT es Bargeldobergrenzen und die „Schwarzarbeitsquote“ ist mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland, also in einem Land, in dem es (noch) KEINE Bargeldobergrenzen gibt!
Jeder bilde sich bitte zu diesem „Argument“ sein eigenes Urteil…


Wie sieht es aus zum Thema mehr Sicherheit für bargeldlose Banken?
Als ich vor über 20 Jahren bei einer Bank angestellt war, hatte jede unserer Filialen mehrere Hunderttausend DM im Tresor, der mit einem zehnminütigen Zeitschloss gesichert war – genug Zeit also, damit die Polizei bei einem Überfall rechtzeitig vor Ort ist. Wollten Kunden fünf-, zehn- oder gar fünfzigtausend DM abheben, war das machbar. Damals konnten die Bankkunden davon ausgehen, dass sie sich jederzeit ihr Geld vom Girokonto in bar auszahlen lassen konnten.
Wie sieht es heute aus? Wenn Sie mehr als 5.000 Euro Ihres „eigenen“ Geldes in bar abheben möchten, müssen Sie dies bei vielen Banken drei bis fünf (!!) Werktage im Voraus anmelden. Die Banken haben fast kein Geld mehr im Tresor vorrätig.
Dazu kommt noch, dass laut Bundesbank-Bericht nur durchschnittlich acht (!) Prozent des angezeigten Kontostandes im Euro-Gebiet überhaupt als Bargeld existieren. Der Rest (rund 92 Prozent) ist nur VIRTUELL und NICHT in Form von Geldscheinen und Münzen vorhanden. Diese 92 Prozent stellen lediglich einen ANSPRUCH auf gesetzliches Zahlungsmittel, also Bargeld, dar. Das heißt, wollten viele Kunden ihr Geld gleichzeitig abheben, wäre dies schlichtweg NICHT MÖGLICH!


Ein weiteres Argument zur Bargeldabschaffung seien die hohen Kosten, die Ladengeschäften durch die Bereitstellung von Bargeld entstehen.
Dabei werden nur die Ausgaben für Tresore und Transport erwähnt – die hohen Kosten für die Umstellung auf Geldkarten- und Kreditkartensysteme sowie die laufenden Gebühren, die den Geschäften bei jeder bargeldlosen Transaktion von den Banken und Kreditkartenfirmen berechnet werden, fallen unter den Tisch.
Die Schweizer scheinen ebenfalls anderer Ansicht zu sein, was die hohen Kosten für Bargeld angeht: Sie haben seit Einführung der Negativzinsen 2015 begonnen, Bargeld in großen Mengen zu horten.[iii]
Auch Schweizer Pensionskassen und Schweizer Großfirmen prüfen, ob sie ihr Vermögen bar auszahlen und bei Sicherheits-Firmen außerhalb der Bank verwahren lassen, da diese Ausgaben erheblich niedriger sind als die anfallenden Negativzinsen der Bank.[iv]
Doch diese Variante ist nicht so leicht durchführbar, da bereits eine Schweizer Großbank einer Pensionskasse die Barauszahlung ihres Vermögens verweigert hat.[v]

Sie können sehen, wie sehr die Banken ihre Macht ausspielen. Den Banken geht es ums nackte Überleben – dazu scheint ihnen jedes Mittel recht und nicht einmal vor massiven Zugriffen schrecken sie zurück. Das – und wie Sie sich davor schützen können – zeigen wir Ihnen im 3. Teil unserer Artikelserie.

Noch mehr erfahren Sie bei unserem in unserem nächsten kostenlosen Vortrag am 30. März 2017 um 19.00 Uhr in Lappersdorf (Restaurant Bella Bollywood/Tagungsraum) oder gerne auch privat unter 0160.90 96 00 96 oder info[at]tdgi.de.

 

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[i] http://td-goldinvest.de/bargeld-weg-kontrolle-pur/

[ii] https://de.sott.net/article/21711-Der-nachste-Schritt-zum-Bargeldverbot-Bundesregierung-erwagt-Bargeld-Obergrenze-von-5000-Euro

[iii] https://detektor.fm/wirtschaft/schweizer-grossanleger-horten-bargeld

[iv] http://www.focus.de/finanzen/experten/weik_und_friedrich/bargeldabschaffung-und-negativzinsen-die-notenbanken-bereiten-alles-dafuer-vor-dass-wir-fuer-die-krise-zahlen_id_5607349.html

[v] http://www.srf.ch/news/wirtschaft/negativzins-bank-verweigert-pensionskasse-bargeld-auszahlung

 

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